Chronische Leiden
Colitis ulcerosa
Die Entzündung der Schleimhaut des Dickdarms, Colitis ulcerosa, entsteht durch bisher ungeklärte Ursachen - allerdings scheint eine Fehlregulation des Immunsystems dabei eine wichtige Rolle zu spielen. Meist beginnt die Erkrankung im Jugend- oder jungen Erwachsenenalter. Dabei kann der Dickdarm komplett, nur auf seiner linken Seite oder im untersten Abschnitt befallen sein. Das Krankheitsgefühl wird häufig von der Dauer und Schwere der Schübe bestimmt. Colitis ulcerosa zeigt sich manchmal nur in einer blutig-schleimigen Beimengung im Stuhl, sie kann sich aber auch in regelmäßigen, blutigen Durchfällen mit Bauchkrämpfen äußern. Die Betroffenen entwickeln eine Blutarmut, fühlen sich körperlich schwach und schwer krank. So unterschiedlich wie sich diese Krankheit darstellt, muss sie auch im Einzelfall behandelt werden. Regelmäßig aktualisierte Leitlinien helfen dem Arzt, die Medikamente möglichst individuell auf das Problem jedes Patienten anzupassen.
Morbus Crohn
Die Beschwerden bei Morbus Crohn können denjenigen bei der ebenfalls entzündlichen Colitis ulcerosa ähneln - es werden jedoch auch andere Symptome beobachtet, wie etwa Gelenkschmerzen (Arthritis), der Knochenschwund Osteoporose, Gallenerkrankungen sowie Haut- und Augenentzündungen. Der Morbus Crohn kann alle Abschnitte des Verdauungstraktes befallen, häufig ist jedoch der Übergang vom Dünn- zum Dickdarm von dieser Erkrankung betroffen. Als eine mögliche Ursache gilt die genetische Veranlagung, da Morbus Crohn in manchen Familien gehäuft auftritt - und Rauchen gilt als Risikofaktor. Da Morbus Crohn für gewöhnlich in Schüben auftritt, die mehrere Wochen dauern können, richtet sich die Therapie einerseits daran aus, die Symptome bei einem akuten Schub zu lindern. Andererseits bemühen sich die Mediziner, mittels Cortison oder Immunsuppressiva, die die Funktionen des Immunsystems mindern, die "schubfreien" Zeiten möglichst lange dauern zu lassen.
Allgemein lässt sich nach Ansicht des Viersener Gastroenterologen Dr. Walter Frasch sagen, dass gerade die Behandlung der chronischen Darmentzündungen von der ständigen Kommunikation zwischen Arzt und Patienten lebt. "Wir wissen heute, dass aufgeklärte Betroffene ihre Behandlung selbst wesentlich konsequenter betreiben, mit deutlich besseren Ergebnissen für den kurzfristigen und langfristigen Verlauf. Hier haben Selbsthilfegruppen viel erreicht." Auch über Nebenwirkungen der immer wieder erforderlichen Cortisonbehandlung muss nach Ansicht von Dr. Frasch offen gesprochen werden, damit bei Bedarf andere Medikamente gegeben werden können, die das Immunsystem beeinflussen. So ist es laut Dr. Frasch für Betroffene meist möglich, eine annehmbare Lebensqualität zu erreichen - und sie haben die gleiche Lebenserwartung wie der Durchschnitt der Bevölkerung.
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